von Amber Güldenpfenning, 9c
„An diesem Morgen war er als Pierrot aus dem Bett gestiegen, aber der Junge, der sich dort nun wieder hinlegte und kurz darauf tief und fest schlief, hieß Peter.“
Wie schnell kann ein Kind manipuliert werden?
Sie nimmt dich mit, die Welle, sie treibt dich voran, die Welle, sie zieht dich in ihren Bann, die Welle, das Ende kommt, irgendwann…
Der Junge auf dem Berg, John Boyne
„An diesem Morgen war er als Pierrot aus dem Bett gestiegen, aber der Junge, der sich dort nun wieder hinlegte und kurz darauf tief und fest schlief, hieß Peter.“
Wie schnell kann ein Kind manipuliert werden?
Um das Thema Manipulation geht es in dem historischen Jugendroman „Der Junge auf dem Berg“ für Kinder ab 12 Jahren von John Boyne. Es ist 2015 bei Doubleday erschienen, später wurde es von Ilse Layer übersetzt beim S.Fischer Verlag herausgegeben. Erhältlich ist es für 10€.
Mit diesem Buch wagt sich der 1971 in Dublin geborene und immer noch dort lebende John Boyne, der nebenbei bei der Irish Times arbeitet, wieder an das große Thema 2. Weltkrieg aus der Sicht eines Jungen. 17 Romane und etliche Kurzgeschichten hat er schon geschrieben. Vor allem mit dem Buch „Der Junge im gestreiften Pyjama“ gelang ihm der internationale Durchbruch. Mit diesem Buch hatte er einen Weltbestseller geschrieben, der sich über 9 Millionen mal verkaufte. Gewonnen hat er schon viele Preise, für dieses und aber auch für andere Romane.
Das Buch hätte zwar an manchen Stellen mehr Gefühle zeigen können und manche Prozesse hätten etwas länger behandelt werden können, dafür könnte der Anfang wegen fehlender Spannung kürzer sein. Dennoch ist das Buch empfehlenswert.
Die Sprache ist gut gewählt und verständlich. John Boyne muss sich wirklich Gedanken gemacht haben, wie er mit ihr die Geschichte noch spannender und brillianter machen kann. Die Sprache unterscheidet das Ganze und fesselt den Leser, lässt ihn Gänsehaut bekommen, bringt ihn zum Nachdenken und gibt Redestoff.
Es zeigt, wie schnell Manipulation geht und das man sich dessen bewusst werden muss, was man tut. Aber auch die Themen Freundschaft, Vertrauen und Verrat werden behandelt. Vor allem die Tatsache, dass der Autor viele Ereignisse, die tatsächlich auf dem Berghof stattgefunden haben, in sein Buch einbringt, macht es großartig.
Das Buch ist also definitiv empfehlenswert. Auch heute noch ist das Thema aktuell, es ist ein wichtiges Buch, faszinierend aber auch erschreckend.
Wie schnell kann ein Kind manipuliert werden?
Ich glaube, das Buch gibt euch zumindest eine von vielen Antworten auf diese Frage.
Die Welle, Morthon Rhue
Sie nimmt dich mit, die Welle, sie treibt dich voran, die Welle, sie zieht dich in ihren Bann, die Welle, das Ende kommt, irgendwann…
„Natürlich haben manche von euch geglaubt, sie könnten jederzeit wieder aussteigen. Aber hat es denn jemand wirklich versucht?“
Wie schnell kann ein Mensch manipuliert und verführt werden? Wie schnell entsteht Faschismus?
Um das Thema Manipulation, Verführung und Faschismus geht es in dem historischen Jugendroman der Epik „Die Welle“ von Morton Rhue für Kinder ab 12 Jahren. Es ist 1981 bei Delacorte Press erschienen und später beim Otto Maier Verlag Ravensburg von Hans-Georg Noack übersetzt. Für 8,99€ ist es im Buchhandel erhältlich.
Der amerikanische Protagonist Ben Ross nimmt gerade mit den Schülern des Geschichtskurses für Fortgeschrittene der Gordon High School das Thema Nationalsozialistisches Deutschland durch. Er zeigt ihnen einen Film, als Fragen aufkommen, die er nicht beantworten kann, beschließt er ein Experiment durchzuführen, um zu zeigen, wie es soweit kommen konnte, zum Holocaust. Anfangs ist alles ein Spiel, doch es bleibt nicht bei einem Tag, wie er dachte, es geht weiter.
So gründet Ben am zweiten Tag ‚Die Welle‘. Er ist ihr Führer, sie folgen ihm.
„Macht durch Disziplin. Macht durch Gemeinschaft. Macht durch Handeln.“ Ihr Schlachtruf, auch einen Gruß haben sie. Mit jeden Tag, werden es mehr Schüler, die sich der Bewegung anschließen. Anfang hat Ben Ross noch alles unter Kontrolle, doch langsam beginnt es aus dem Ruder zu laufen. Nichtmehr er allein gibt die Befehle, die Schüler schreiben sie ihm zu.
Wer nicht der welle angehört wird ausgeschlossen, beschimpft und sogar verprügelt. Ben Ross wird klar, dass er das ganze beenden muss, bevor es ganz ausartet.
Mit diesem Buch wagt der 1950 in New York geborene und in Larchmont wohnende Morton Rhue sich nicht zum allerersten mal an das Thema Nationalsozialismus. Etliche Kurzgeschichten und 18 Werke hat er schon verfasst, aber vor allem mit der Welle „Die Welle“ gelang ihm sein Durchbruch, besonders in Deutschland. Er hat schon viele Preise gewonnen und das Buch „Die Welle“ wird an viele Schulen gelesen. Was viele nicht wissen: Morton Rhue ist nur ein Künstlername, eigentlich heißt der Autor Todd Strasser.
Das Buch ist echt gut. Es fasziniert einen und nimmt einen mit, sodass man Zeuge vor Ort ist. Die gewählte Sprache trägt einen großen Teil dazu bei und macht die Idee und das Erzählte noch lebendiger als ohnehin schon, aber auch noch viel wahrer. Das Buch gibt viel Redestoff und bringt einen zum Nachdenken über so manches, insbesondere unser Zusammenleben. Und wenn man sich dann noch bewusst macht, dass das ganze tatsächlich stattgefunden hat, dann wird einem viel klarer, wie schnell und auch einfach Manipulation und Verführung klappen können. Auch die Themen Freundschaft, Vertrauen, Verrat und Meinungsbildung kommen nicht zu kurz. Das Buch würde ich weiter empfehlen. Das Thema berührt uns alle auch heute noch, und es bringt eine Faszination und Abschreckung mit sich zu gleich.
Wie schnell kann ein Mensch manipuliert und verführt werden? Wie schnell entsteht Faschismus?
Finde eine Antwort darauf im Buch.
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| Veröffentlicht: 19. März 2020