Hallo an alle, die etwas tun wollen 😊 Hier ein paar Tipps für mögliche Experimente zu Hause:
Eine Sammlung mit 23 Experimenten, die zu Hause durchgeführt werden können und z.T. sogar für die Oberstufe interessant sein könnten gibt es als pdf-Download vom Helmholtz-Institut hier:
https://www.helmholtz.de/fileadmin/user_upload/06_jobs_talente/Schuelerlabore/Helmholtz_Schuelerlabore_Brochure2018_A5_web2.pdf
Materialangaben, Sicherheitstipps und Erklärungen sind dabei. Sehr detailliert!
Bernoulli-Effekt in der Küche
Den Bernoulli-Effekt (das, was Flugzeuge in der Luft und Formel1-Wagen am Boden hält) kann man auch mit zwei Löffeln und einem Wasserhahn untersuchen. Einfach beide Löffel LOCKER am Stielende halten und mit der Unterseite der Laffe (das ist der Teil der sonst im Mund landet) zueinander zeigen lassen. Diese gewölbten Teile sollen von beiden Seiten in einen mittelstarken Wasserstrahl gehalten werden, so dass das Wasser GERADE EBEN an der Unterseite der Löffel entlangströmt. Das Wasser muss jetzt schneller fließen, weil es zwischen den beiden Löffeln ja enger ist. Strömung erzeugt einen Unterdruck (das ist der Bernoulli-Effekt) und dadurch werden die Löffel aufeinander zu gezogen. Das fühlt man sofort! Dadurch wird es noch enger, der Effekt verstärkt sich und die Löffel schlagen aneinander. Sie prallen voneinander ab, das Ganze geht von vorne los…. Folge: Ein schnelles „klack-klack-klack….“ Ihr könnt das mit verschiedenen Löffeln und unterschiedlich starken Wasserstrahlen versuchen.
Klorollen-Wettrennen
Ja, Klorollen sind ein wertvolles Gut dieser Tage… Aber man kann sie nach dem Experiment normal verwenden! Man benötigt zwei Klorollen aus der gleich Packung. Eine noch im Originalzustand, die andere „geöffnet“, d.h. man muss das Papier abrollen können. Außerdem benötigt man eine Rampe. Je länger, desto größer der Effekt. Z.B. ein Regalbrett. Es funktioniert auch ein Leitz-Ordner. Der Versuch sollte auf reibungsarmem Untergrund (Fliesen, Laminat) stattfinden. Man legt beide Rollen auf gleicher Höhe auf die Rampe und lässt sie runter rollen (nur loslassen / nicht schubsen). Die Zweite aber so, dass sich das Papier dabei abrollt (Ende festhalten / Rolle richtig herum legen). Eine Rolle sollte dann die andere überholen.
Man kann jetzt mal eine Annahme machen, welche das sein wird (noch nicht das Video gucken!) und warum!? Das Experiment habe ich gefilmt. Anschließend habe ich die zweite Rolle nochmal andersrum laufen lassen (so dass sich das Papier nicht abrollt). Auch dann gibt es einen Unterschied der auf die Unterschiede zwischen den Rollen zurückzuführen ist, aber viel geringer ausfällt! Das sieht man auf dem Foto.
- Alle 9.-Klässler sollten mit dem Energiebegriff eine Erklärung in erster Näherung liefern können.
- Wer im E-Jahrgang schon Rotationsbewegungen in Physik hatte, könnte mit Drehimpuls und Trägheitsmoment genauer argumentieren.
- Wer richtig ins Eingemachte gehen will, überlegt sich mal welchen Einfluss die „verlorene“ Masse des abgerollten Klopapiers hat und wie man das vielleicht mathematisch berücksichtigen müsste…
Würfel-Schlange (Statistik)
O.K. ich bin kein Mathelehrer, aber das fand ich dann doch erstaunlich…
Man benötig viele 6-seitige normale Spielwürfel (ca.40, kommt aber nicht so genau drauf an, gerne aber auch mehr). Größe darf variieren, Farbe ist egal, aber es müssen die Zahlen 1-6 drauf sein.
Mit allen Würfeln würfeln und sie dann in EINE beliebige Reihe legen. Sagen wir links fängt die Schlange an und endet rechts. Man zählt jetzt ab: Wenn der erste Würfel z.B. eine 4 zeigt, geht man 4 Würfel weiter. Wenn dort eine 1 steht, noch einen Würfel weiter. Wenn da 6 steht geht man 6 Würfel weiter usw. Irgendwann kommt ein Würfel dessen Zahl größer ist als der Rest an Würfeln. Z.B. eine 5 und da liegen noch ZWEI Würfel. Diese letzten Würfel (hier also ZWEI) legt man weg (der Würfel mit der 5 würde liegen bleiben).
Jetzt würfelt man den allerersten Würfel erneut, legt ihn wieder an seinen Platz und beginnt von vorne. Man landet (meistens) punktgenau auf dem letzten Würfel (im Bsp. Der 5) der Schlange. Man kann das mit beliebigen Schlangen machen. Wenn sie aus 40 Würfeln bestehen, landet man nach diesem Schema in über 85% der Fälle auf dem letzten Würfel. Keine Zauberei, reine Statistik. Je mehr Würfel, desto wahrscheinlicher klappt es. Man sieht auf den beiden Fotos, was ich gemacht habe.
Viel Spaß beim Nachmachen :-)
S.Henning